DIE GESCHICHTE DES "EISENBLATTES"


Es war einmal zu seligen KaZaA- & eMule-Zeiten, als ein Ostmetal-Fan im Internet nach den verborgenen Schätzen seiner Jugend suchte, weil er etliche Jahre "danach" nicht genug vom Heavy Metal aus seiner ostdeutschen Heimat bekommen konnte. Nach der Wende hat er nämlich - wie viele andere DDR-Metal-Fans auch - fast alle seiner Kassetten mit den Aufnahmen der allseits beliebten "Heavy-Stunde" arglos ins Nirvana geschickt.
Einige Jahre später besinnte er sich aber wieder auf die Wurzeln seiner Laufbahn als Metalhead, konnte aber nicht mal in den Tiefen des Internets geeignete Informationen über diese, seine musikalischen Vorlieben nachhaltig prägenden Bands finden. Entsetzt über diesen Mangel an kulturell wichtigen Informationen erschuf er eine Homepage über Heavy Metal in der DDR. Immer mehr Gleichgesinnte fanden nach & nach zu www.ostmetal.de und es entwickelte sich eine Tausch-Szene wie zu DDR-Zeiten, in denen man sich die raren Sachen gegenseitig im bester Tape-Trading-Manier zukommen ließ.
Hendrik und Patrick beim Beraten (Foto von Anke Klein) So ergab es sich auch eines Tages, daß Hendrik & Patrick zueinander fanden und recht bald feststellen mußten, daß sie musikalisch auf einer Wellenlänge liegen. Beide brachten fortan ihre Kontakte in diese wiederbelebte Tausch-Szene ein und konnten auf diesem Wege viele Tondokumente aus längst vergessenen Zeiten für die Nachwelt erhalten. Als Patrick dann noch anfing, die alten Aufnahmen mit modernster Studio-Technik für heutige Hörgewohnheiten wieder annehmbar zu machen, kam Hendrik dann die zündende Idee: Die Musik von damals gehört allen Fans zugängig gemacht und verbreitet!
Nach langer Vorarbeit war es dann am 06.06.06 soweit, daß das Label "German Democratic Recordings" an den Start ging und von diesem seitdem Heavy Metal aus DDR-Zeiten auf CD veröffentlicht wurde. Nebenbei engagierten sich die beiden auf vielfältige Weise, um dem Ostmetal eine würdige Plattform zu geben.
Aufgrund mangelnder oder unzulänglicher Berichterstattung in den Medien reifte den beiden dann die Idee, selber ein Fanzine zu veröffentlichen, in welchem der "Heavy Metal aus Ostdeutschland" ausführlich beleuchtet werden sollte. So wurden Ende 2007 die ersten Interviews geführt und im April 2008 erschien dann die erste Ausgabe des "Eisenblattes", welchem noch viele weitere Hefte folgen sollen.

(Text: HeRo - geschrieben im April 2008, Foto: Anke Klein)
 
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