BESPRECHUNGEN VON OSTMETAL-TONTRÄGERN


MOSHQUITO "Behind The Mask" (Reartone Music, 2008)

Mit "Behind The Mask" bescheren uns die sympathischen Sachsen in diesen Tagen ihr aktuelles Album und ich habe nun die Ehre, das Gehörte in Worte zu fassen.
Die bereits seit Mitte der achtziger Jahre in unterschiedlichen Besetzungen musizierende Kapelle um das einzig verbliebene Gründungsmitglied Ingo Lohf (Gitarre) legt mit der vorliegenden Scheibe ein recht amtliches Stück modernen Thrash/Death Metal vor und man kann zweifellos behaupten, daß es sich bei dieser Platte seit dem 1998er Comeback "Secrets" wohl um die ausgereifteste und abwechslungsreichste Veröffentlichung bisher handelt, suchte man doch auf den vorherigen Alben noch ein wenig den Stil der Band, der von Platte zu Platte variierte und den Hörer mitunter etwas irritierte.
"Behind The Mask" ist in jeder Hinsicht ein hervorragendes Album geworden, welches sich sowohl im Songwriting als auch in der kompletten Produktionen hinter keinen internationalen Standards verstecken muß und seit langer Zeit erkennt man wieder einen roten Faden, der sich musikalisch durch das komplette Machwerk zieht und dem geneigten Schreiberling den Genuß an den recht komplexen Strukturen der Titel noch schmackhafter macht.
Klar ist die rauhe und unbändige Energie der alten Demos und des Comeback-Albums "Secrets", welches ja ohnehin nur neu eingespielte Songs des dritten und unveröffentlichten Demos "Only Death Is For Nothing" aus dem Jahre 1991 enthielt, einer Band gewichen, die erwachsener und vielfältiger geworden ist, aber das ist bei MOSHQUITO anno 2008 absolut kein Nachteil, denn nie präsentierte sich die Band so professionell und ausgereift wie auf der aktuellen Langrille.
Das sehr gut arrangierte Gebräu aus melodischem und modernen Thrash Metal, gepaart mit Elementen, die unüberhörbar vom genialen Songschreiber Chuck Schuldiner (R.I.P.) inspiriert wurden, wirkt beim ersten Hören für den normalen 2-Riff-Fetischisten sicher ein wenig zu unübersichtlich oder komplex, weiß aber dafür mit vielen kleinen Überraschungen aufzuwarten.
"Behind The Mask" ist sicher kein Album, um nebenbei die Wohnung zu putzen oder sich zur Fete die Kante zu geben, aber eben diese Tatsache macht die Platte zu einem eigenständigen und interessanten Stück Musik.
Sehr gut gelungen sind auch die großartigen Akkustikparts oder die verspielten Soli, die das&xnbsp; circa 50-minütige Machwerk noch interessanter gestalten, als es ohnehin schon ist.
Fakt ist, daß die Platte auch nach mehrmaligem Hören kein Gähnen verursachen wird, da es jedes Mal etwas neues zu entdecken gibt.
MOSHQUITO sind für mich eine der hoffnungsvollsten Bands aus der ehemaligen DDR und werden mit ihrer neuen Platte sicherlich endlich die Anerkennung bekommen, die sie schon längst verdient hätten. Daumen nach oben !!!

(Text: Engel, Bild: Moshquito)
 
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