BESPRECHUNGEN VON OSTMETAL-TONTRÄGERN


KNORKATOR "Es werde Nicht" (Tuba Reckorz, 2011)

Die (in meinen Augen) genialen Berliner sind zurück! Andere können mit der Band gar nichts anfangen, aber KNORKATOR waren ja schon immer eine Band, die man entweder haßt oder liebt. Wie man unschwer erkennen kann, gehöre ich zur letzteren Fraktion und habe mich sehr über die Rückkehr der Jungs gefreut und mir demzufolge auch erwartungsvoll das neue Album ins Abspielgerät geschoben. Das erste Lied enttäuscht nicht, denn "Du nich" ist ein KNORKATOR-typischer Rocker im gewohnten Kleid, von denen sich auf dem Album noch weitere befinden, wie zum Beispiel "Du bist schuld" oder "Refräng". Dazu kommen noch, wie auf jeden Album der lustigen Berliner, auch wieder besinnlichere und teilweise in's Schlagerhafte abdriftende Stücke wie zum Beispiel "Nö", "Bleib stehn" oder "Auf dem See". Der herausragendste Song des Albums ist meiner Meinung aber nach "Arschgesicht", der abermals von Alf Ator's Sohn Tim Tom gesungen wird. Tim Tom's erste Aufnahme, das "Kinderlied", ist auch auf dieser CD vertreten, weil es ja damals kurz vor der Auf-lösung nur als Single veröffentlicht wurde. Ebenso verhält es sich mit "Warum", der auf der eben erwähnten Single nur als Demo-Version zu finden war und nun im endgültigen Gewand gehört werden kann. Dazu kommen noch die KNORKATOR-typischen und somit zumeist stark verfremdeten Cover-Versionen: Diesmal mußten Songs von CHAKA KHAN, den FANTASTISCHEN VIER und SCOOTER dran glauben, wobei die beiden letzteren schon auf Tribut-Alben für die jeweiligen Bands zu finden waren.
Die Texte sind wie immer provokant, ironisch und satirisch, aber manch-mal auch einfach nur infantil und debil - natürlich kommt es dabei immer auf die persönliche Sichtweise beziehungsweise Schmerzgrenze an!
Übrigens gibt es auf der Deluxe-Version von "Es werde Nicht" noch zwischen genial und belanglos pendelnde Überleitungen zu hören, die Gesamt-Spielzeit von einundvierzigeinhalb auf fünfzig Minuten strecken. Unterm Strich bleibt eine gute CD, die nicht zu den besten, aber auch nicht zu den schlechtesten Alben der KNORKATOR-Geschichte gehört. Also für Fans der Gruppe ein "Muß" und für alle Anderen ein "Kann".

(Text: HeRo, Bild: Tuba Reckorz)
 
  ZURÜCK ÜBERSICHT WEITER