BESPRECHUNGEN VON OSTMETAL-TONTRÄGERN


HEAVEN SHALL BURN "Veto" (Century Media Records, 2013)

Das Cover des siebten HEAVEN SHALL BURN-Studio-Albums ziert ein Ende des neunzehnten Jahrhunderts gemaltes Bild namens "Lady Godiva" von John Collier und der erste Song handelt auch gleich von der Dame. Aber zu den textlichen Inhalten möchte ich Euch auf das Interview mit Maik Weichert auf Seite 33 verweisen und mich hier auf die musikalischen Qualitäten der Saalfelder konzentrieren. Um es vorweg zu nehmen: Das letzte, mittlerweile drei Jahre alte Album "Invictus" fand ich nicht ganz so gut wie seine Vorgänger, doch mit "Veto" föhne ich meine Haare wieder allerliebst. Die Songs sind richtig schön druckvoll und meistens dominiert das bereits beliebte HEAVEN SHALL BURN-Gebretter, welches sich durch den perfekten Mix aus Death Metal und Metalcore-Elementen definiert. Hier geben sich geile Riffs und Ohrwurm-taugliche Melodien die Hand und verbrüdern sich zu einer gelungenen Mischung mit gehobenem Aggressions-Level. Dazu fließen manchmal noch Vorlagen von Bands mit Vorbild-Charakter (BOLT THROWER zum Beispiel) ins Songwriting ein, während andere Stücke mit Besonderheiten wie Keyboard-Klängen, teilweise deutschem Text oder gemäßigterem Tempo aufwarten können. Auch die Cover-Version von BLIND GUARDIAN's "Valhalla", deren Refrains übrigens von Gast-Sänger Hansi Kürsch veredelt wurde, fügt sich prima in das Gesamtbild ein.
Unter'm Strich bleibt festzuhalten, daß HEAVEN SHALL BURN wieder hervorragende Songs abgeliefert haben, welche die typische Handschrift der Saalfelder tragen und nicht aus dem Metalcore-Baukasten zusammengesetzt sind. Der Energie-Level ist sehr hoch und dürfte den Freunden des extremen Metalls Freuden-Tränen in die Augen treiben, den die Jungs haben mit "Veto" eine weitere Perle zu Ihrer Diskografie hinzugefügt.

(Text: HeRo, Bild: Century Media Records)
 
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