BESPRECHUNGEN VON OSTMETAL-TONTRÄGERN


ALPHA TIGER "Men Or Machine" (Sonic Attack, 2011)

In der sechsten Ausgabe des "Eisenblattes" befand sich ja schon die Rezension der "Martyr's Paradise"-EP und ein Interview mit der Freiberger Band, die bis zum Jahreswechsel noch unter dem Namen SATIN BLACK formierte. Wie die Jungs mir gegenüber erwähnten, hat das nicht unerheblich zu ihrem Plattenvertrag beigetragen. Nun liegt also das erste komplette Album von ALPHA TIGER vor, welches mit Plattenknistern, Lagerfeuer-Gitarre und Wolfsgeheul eingeleitet wird. Aber nach einer Minute gibt’s dann was auf die Glocke und das Gebotene kann sich hören lassen. Grob gesagt gibt es auf "Men Or Machines" Old School-Heavy Metal der Achtziger Schule und meines Erachtens haben sich die Jungs gegenüber der letztjährigen EP gut weiterentwickelt. Die Freiberger haben ihre Stärken ausgebaut und liefern schöne Melodien und geile Hooklines ab, die Klampfen spielen den passenden Rhythmus und solieren mal um die Wette, mal im Doppel. Tempo-Variationen beugen der Langeweile vor und Sänger Stephan Dietrich erbringt ohne Zweifel Bestleistungen. Die neun Songs setzen zwar nur gekonnt Achtziger Jahre-Trademarks neu zusammen und es fehlt weiterhin ein Alleinstellungsmerkmal, aber in der Nische der Retro-Bands dürften sich ALPHA TIGER ganz vorne behaupten.
Am gelungensten finde ich die Songs "Martyr's Paradise", "Crimson Desert", "Men Or Machines" und "Exit Night", aber auch über die gesamte Album-Länge von knapp fünfundfünfzig Minuten wird einem Fan von obengenannter Mugge nicht langeilig. Fazit: Nicht perfekt, aber ein guter Einstand im Haifisch-Becken des "nicht mehr so ganz Underground-Metals"!

(Text: HeRo, Bild: Sonic Attack)
 
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