BESPRECHUNGEN VON OSTMETAL-TONTRÄGERN
PURGATORY “Deathkvlt - Grand Ancient Arts“ (War Anthem Records, 2013)
Die Nossener Jungs von PURGATORY haben ihr mittlerweile siebentes Studio-Album veröffentlicht und werden Ende des Jahres ihr
zwanzigjähriges Jubiläum feiern. Dazu paßt der Album-Titel auch hervorragend, denn “Deathkvlt“ ist wahrlich “große antike
Kunst“ - im Sinne von Old School-Death Metal. Sobald die Gitarre unter Strom steht, nimmt der Eisen-Koloß schnell an Fahrt
auf und walzt alles nieder, was nicht bei “Drei“ von den Schienen heruntergekommen ist. Meistens geht es im ICE-Tempo voran
und nur gelegentlich wird der Abwechslung wegen die Geschwindigkeit mal etwas gedrosselt. Aber auf diesem geilen Stück vom
feinstem ostdeutschen Metall tritt keiner die Notbremse und es wird auch kein Achtungs-Pfiff abgegeben, sondern gnadenlos
alles plattgemacht. Der Tod ist der ständige Begleiter von Renè's scharfkantigen und vorwärts treibenden Riffs und auch
Drummer Lutz beherrscht das Fahren am Tempo-Limit präzise. Dazu pumpt Bassist Peter weitere Energie in das Gefährt, damit
Dreier mit seinem Gegrowle alles in den Tod schicken kann. Der für Death Metal-Gesang viel zitierte Eber zittert vor Angst
und wird überrollt, bevor er auch nur weiß, wie ihm geschieht. Bei jeder der zehn Stationen steigen neue Fans zu und keiner
will den Zug mehr verlassen, obwohl er mit Vollgas in den Sack-Bahnhof hineindonnert. Aber das stört nicht weiter, denn auf
neumodischen Schnick-Schnack wie einer Zugsicherung wird bewußt verzichtet. Jeder neue Fahrgast ist überrascht, wie kompromißlos
und schön Dampfloks im ICE-Zeitalter klingen können, wenn sie nur entsprechend aufbereitet werden!Nun aber genug der Eisenbahn-Vergleiche, denn eigentlich ist das neue PURGATORY-Album eher für's Auto gemacht, denn die Nossener liefern die ideale Mugge für das Fahren mit durchgetretenem Gas-Pedal ab.
Fazit: Absolute Kauf-Empfehlung! Ausgesprochen von einem Lokführer, der ab und zu auch mal gerne schnell Auto fährt.
(Text: HeRo, Bild: War Anthem Records)
