BESPRECHUNGEN VON OSTMETAL-TONTRÄGERN


NEOCRACY "Condition: Desolate!" (Eigenproduktion, 2009)

Nachdem die Jungs aus dem Mansfelder Land auf ihrer ersten Veröffentlichung aus dem Jahre 2005 noch auf zwei Aushilfssänger zurückgreifen mußten, haben sich Gitarrist Volker Pannek, Bassist Maik Heinebrodt und Schlagzeuger Renè Jauernik nun mit Tobias Below an der zweiten Gitarre verstärkt und konnten Eric Hoffmann als Sänger verpflichten. Seiner Stimme ist es wohl auch zu verdanken, daß der Sound der Band mittlerweile etwas anders als auf der 2005er CD "Red Circles" ausfällt.
Leider haben die Jungs mit den gleichen Problemen zu kämpfen, die alle Heavy-Bands im Osten derzeit durchmachen müssen, denn neben den derzeit überaus beliebten Knüppel-Bands ist nicht mehr viel Platz für "normalen" Heavy Metal. Dieser Umstand manifestiert sich auch darin, daß NEOCRACY im Gegensatz zur letzten CD, welche als amtliche Eigenproduktion mit ordentlichem Booklet auf den Markt gekommen ist, diesmal nur eine gebrannte CD mit spärlichem Booklet anbieten können. Aber gerade deswegen sollte man solche Bands ja unterstützen!
NEOCRACY versuchen sich deshalb auch mit einem höheren Anteil an ”neumodischen“ (will heißen: progressiven) Elementen in ihrer Musik von den restlichen Heavy Metal-Bands abzuheben. Mangelnde musikalische Eigenständigkeit kann man den Jungs jedenfalls nicht vorwerfen, doch mir als Liebhaber der Achtziger-Jahre-Schule behagt das in manchen Lebenslagen nur bedingt, denn mir wird manchmal etwas zuviel gefrickelt und/oder "schräg" gespielt (die Fachsprache lautet wohl: modern ausgerichtete Gitarren-Sounds) und vielleicht sind diese sieben Songs genau das Richtige für musikalisch aufgeschlossenere Fans, denn handwerklich gesehen ist das Gebotene in der Oberliga anzusiedeln und auch in Sachen Kreativität und Abwechslung können NEOCRACY jede Menge Pluspunkte sammeln.
Ich kann diese CD also jedem aufgeschlossenen (besonders dem an progressiver Mugge interessierten) Metaller ruhigen Gewissens empfehlen, nur Liebhaber von traditioneller Kost kommen hier nicht auf ihre Kosten.
Auf www.myspace.com/germanneocracy könnt Ihr Euch ein paar Songs anhören und Euch ein eigenes Urteil über diese sehr begabte Band bilden.

(Text: HeRo, Bild: Neocracy)
 
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